Thrustmaster T-LCM - ein erster Eindruck

  • Zuallererst muss ich sicher mal de Ausgangslage erklären. Ich bin hinsichtlich LoadCell nicht unbedarft. Ich fahre bis heute mit einem T3PA. Darin integriert eine Loadcell von LoadCellMod.com


    Bei diesem Model liegt der Bremshebel unmittelbar an der LoadCell an - eventuell gibt es ein Spiel von 1 Millimeter - sowas wie einen Totpunkt. Aber es gibt keine softwareseitigen Anpassungen. Das Kabel, was normalerweise in die Wheelbase kommt, wird in den LoadCell Adapter gesteckt. Das von dort ausgehende Kabel kommt in die Wheelbase. Tritt man nun das Bremspedal, tritt man, nachdem man die Strecke von 1 mm überbrückt hat, gegen die LoadCell, das ist ein Metallstab, der sich darauf leicht verbiegt und mit dieser Verformung den Bremsimpuls initiert.


    Gefühlt tritt man aber gegen eine 'Wand' und nur der Druckt, der unter den Fußsohle spürbar ist, ist der Indikator über einen getätigten Bremsdruck. Hier ist der Kraftaufwand, der vom Hirn gespeichert wird, echt spürbar. Dieses Upgrade kostet rund 100 Euro und ist simpel montiert und daher eine gute Alternative für Fanatec Pedals, die eine LoadCell haben.... wenn man nicht willens ist 250 bis 400 Euro für ein PedalSet auszugeben.


    Als dann TM das T-LCM angekündigt hat, kam natürlich gleich die Idee auf, dass man das mal testen will. Denn bei Streams bei UT sieht man oft auch Cameras von Füssen und stellt ich immer die Frage, warum die Bremspedale bei Fanatac oder Heusinkveld einen derartigen Weg zurücklegen, wenn doch der Kraftaufwand ausschlaggebend für den erzeugten Bremsweg sein soll und nicht der Pedalweg. Und mit TM's neuem Set habe ich die Möglichkeit bekommen, das ganze mit meinem T300 zu kombinieren.


    Ich werde mir das Auspacken schenken - das Set ist ordentlich verpackt, wie man es von einem Produkt eines Hardwareherstellers erwarten darf. Im Lieferumfang sind zusätzlich enthalten:


    1. eine Montageschablone

    2. Ersatzfedern für eine Anpassung an den Bremsdruck (1 Grau, 1 Schwarz, 1 Silber, 1 Weisse und zwei Rote)

    3. Unterlegscheiben zur Eliminierung der Mittelfeder

    4. Ein USB-Kabel, damit man das Pedalset auch losgelöst von einer TM Wheelbase betreiben kann

    5. Ein R54 Anschluss zum Direktbetrieb an die TM Wheelbase (hierbei ist die Übertragung auf 12but pro Pedal beschränkt, bei USB sind es 16bit)

    6. Anstellwinkel, um die Auflagefläche der Pedale zu varieren.

    7. Anleitung


    Das Pedalset ist fast doppelt so schwer, wie das T3PA Set (gefühlt). Das liegt an der Tatsache, dass die Hebelarme vollständig aus Metall sind, das Innenleben ist in den wesentlichen Punkte auch aus Metallkomponenten gefertigt und macht alles in allem einen sehr stabilen Eindruck. Lediglich das Gehäuse ist aus Kunststoff, aber macht doch doch einen soliden Eindruck. Die Pedalflächen sind aus gebürstetem Edelstahl, machen eine hochwertigen Eindruck. Das Bremspedal ist breiter, als die beiden anderen Pedale, das Gaspedal ist etwas länger. Alles Platten können horizontal und vertikal unterschiedlich angeordnet werden - zusätzlich gibt es Anstellwinkel zum Unterbauen, um die Stirnfläche der Pedale zu optimieren.


    Zusätzlich habe ich noch ein Montagekit gekauft (25 Euro), welches mir erlaubt, die Lochreihen des T3PA zu nutzen.


    Im Zubehör gibt es weiterhin Gummiprofile (19 Euro), deren Anschaffung aber noch nicht beschlossen ist.


    Gaspedal und Kupplung haben, wenn man sie durchtritt, einen Gummipuffer, der ein störendes Klackgeräusch verhindert.


    Ich habe hinsichtlich der Federn mich für die mittlere Stärke (Werkseitig) entschieden. Ich will aber nicht ausschließen, dass auch mal die hohe Stärke testen werde. Aber ein erster Versuch empfand die Belastung mit Socken recht hoch.


    Der Federstrang besteht aus 3 Federn - außen sind bei mir die graue und die schwarze, innen ist es eine silberne Feder, die nur eine Vorspannungsfeder darstellen soll. Sie ist die schwächste im Glied und wird bei der Bremsbetätigung bereits auf den ersten 1-2 cm gestaucht. Der dabei erzeugte Druck auf die untenliegenden Loadcell reicht aus, um das Fahrzeug ohne große Bremswirkung in der Vorderachse zu neigen, um einen besseren Konatkt der Front zu erreichen. Wer dies nicht mag, kann über der Vorspannfeder fünf Unterlegscheiben (Lieferumgfang) zwischenlagern. Die Feder wird dadurch voll gestaucht und die erste Pedalbewegung führt zu einer Druckbelastung der Aussenfedern auf die LoadCell.


    Es ist in der Summe eine echte Umstellung, nicht mehr gegen eine Wand zu treten, aber man gewöhnt sich schnell an diese Art der Bremse. Bereits nach rund 20 Runden habe ich die Rundenzeiten mit dem SkipBarber auf Phillip Island schon um 2Sekunden verbessert - ob es die Bremse ist, sei dahin gestellt - aber das Sicherheitsgefühl steigt von Runde zu Runde.


    Die Software bietet unter anderem die Möglichkeiten, obere und untere Totpunkte einzurichten. Zusätzlich hat man die Chance, die Bremskraft der Loadcell zu ändern. So ist der Anstieg der Bremswirkung nicht immer liniear sondern kann progressiv gestaltet werden - will heißen, dass bei einem zurückgelegtem Pedalweg von 50% gerade mal 40 Prozent Bremsleistung anliegen, diese aber auf der zweiten Hälfte entsprechend ansteigt - seichte Bremsmanöver sind hierbei möglich.... die Zeit wird es zeigen.


    Einzieges Manko - und da kommen bei mir Schuhe ins Spiel - die Metallplatte, die als Auflage für die Versen dient, ist ringsherum mit Schrauben befestigt, die etwas hoch stehen (Also die Schraubenköpfe). das stört mit der Zeit, so dass ich sicher auch im Sommer vermehrt auf meine roten Rennstiefel zurückgreifen werde.


    Fazit nach rund 5 Stunden....


    Es wird einen Unterschied zwischen Heusinkveld und den TM's geben - anders ist ein Preisunterschied von sicher 1000 Euro kaum zu rechtfertigen. Ich finde die T-LCM eine gute und preiswerte Alternative zum den auf dem Markt befindlichen Produkten. Wer einen kleinen Geldbeutel hat, ist hier sicher gut bedient. Allerdings haben die T3PA mit der 100 Euro Lösung auch Ihre Daseinsberechtigung. Ob der Qualitätsunterschied zu Fanatec groß ist, kann ich nicht sagen. Aber sie liegen im Segment der CSL-Elite Pedale mit LC (230 Euro) und sollten mit diesen Pedalen sicher technisch mithalten können.


    Fortsetzung folgt....

  • Danke dir. Aber wie kommst du auf 1500€ Differenz zu Heusinkveld?

    Stimmt, hatte wohl was anderes im Kopf - aber 1000 Euro sind es locker, das 3er Set von H. kostet rund 1300 Euro und das von TM liegt bei rund 210....

  • Das mag sein - der Preisunterschied liegt sicher aber auch in der viel aufwendigeren Bauweise und der verhältnismäßig keinen Produktionsmenge.... es richtet sich auch sicher an einen anderen Kundenkreis, als die Produkte von Logitech, TM und Fanatec...

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